Freiwilligkeit 2.0 – lokale und globale Perspektiven

Wir starten in Phase zwei!

Zentrale gesellschaftspolitische Aufgabenbereiche der letzten Jahre haben unsere Ausgangsbeobachtung aus dem Jahr 2019 noch einmal bekräftigt: Freiwilligkeit ist ein wesentliches Movens sozialer und politischer Praxis in gegenwärtigen Gesellschaften und ein Modus ihres Regierens. Ob wir von der Corona-Pandemie sprechen, von Flucht und Migration, der Erderwärmung und ihren Folgen, kolonialen Restitutionsforderungen oder den Anrufungen und Anforderungen der spätkapitalistischen Arbeitswelt: Immer werden freiwilliges Handeln und Engagement gefordert, um diesen Problemen zu begegnen.

Sieben neue oder weitergeführte Projekte greifen diese grundlegende Zwischenbilanz auf und bilden den neuen Schwerpunkt in der zweiten Förderphase der Forschungsgruppe. Im April 2024 fiel der offizielle Startschuss für weitere drei Jahre Freiwilligkeitsforschung mit Unterstützung der Deutschen Forschungsgemeinschaft. Im Laufe des Sommersemesters 2024 werden alle Teilprojekte beginnen und sich auf globale und postkoloniale Fragestellungen und Fallbeispiele konzentrieren. Die konzeptuelle Arbeit der Gruppe wird sich erneut mit den lokalen aber auch globalisierten Bedingungsverhältnissen freiwilligen Handelns beschäftigen. Gleichzeitig werden die Projekte nach der normativen Dimension von Freiwilligkeit als ethischer Kategorie fragen, die antinomische Struktur von Freiwilligkeit weiterdenken und beispielsweise mit Selbstführungspraktiken in Beziehung bringen.

Bilanz zur ersten Förderphase ziehen, neue Zielsetzungen für Phase zwei benennen und künftige Kooperationen ausloten werden wir am 3. Juni 2024. An unserem “Forschungstag Freiwilligkeit”, werden wir die Arbeit aus Phase eins und zwei aufeinander beziehen und unsere Fragen mit Projekten außerhalb der Gruppe zusammenbringen. Interessierte sind zu unserem ganztägigen Programm und einem Abendvortrag mit Jule Govrin herzlich eingeladen!

Vorheriger Beitrag
Wir stellen ein…kommen Sie zu uns ins Team!
Nächster Beitrag
Forschungstag Freiwilligkeit

Was gibt’s sonst noch Neues?

„Treppenhaus-Lecture“ von Jürgen Martschukat in Erfurt

Unter der Überschrift „Ambivalences of Voluntariness“ wird Jürgen Martschukat als Sprecher der DFG-Forschungsgruppe Freiwilligkeit am Dienstag, den 13.05.2025 von 12:00 bis 12:30 Uhr im Foyer des Erfurter Forschungsbaus „Weltbeziehungen“ einen kurzen Einblick in die Forschung unserer Gruppe geben, im Rahmen der Vortragsreihe „Treppenhaus-Lectures“. Kommen Sie gerne vorbei!

Themenheft zu Freiwilligkeit bei Rethinking History

Mitglieder unserer Forschungsgruppe haben für die Zeitschrift Rethinking History ein Sonderheft mit dem Thema „The Politics of Voluntariness in Modern History“ erarbeitet. Das Heft wird herausgegeben von Jürgen Martschukat und Alexandra Oeser und alle Beiträge der Publikation sind als Open Access-Artikel auf den Seiten der Zeitschrift zum Download verfügbar. Hier geht’s zu allen Links.