Unter der Überschrift „Ambivalences of Voluntariness“ wird Jürgen Martschukat als Sprecher der DFG-Forschungsgruppe Freiwilligkeit am Dienstag, den 13.05.2025 von 12:00 bis 12:30 Uhr im Foyer des Erfurter Forschungsbaus „Weltbeziehungen“ einen kurzen Einblick in die Forschung unserer Gruppe geben, im Rahmen der Vortragsreihe “Treppenhaus Lectures”.
Die Forschungsgruppe beschäftigt sich mit den Fragen und Herausforderungen, wenn man verstehen möchte, wie Freiwilligkeit als normative Kategorie zu einem Prinzip geworden scheint, wie in westlichen Demokratien der Gegenwart Menschen regiert werden. Menschen sind in vielen Teilen ihres Alltags dazu aufgerufen, Dinge freiwillig zu tun, und die Relevanz von Freiwilligkeit taucht in den unterschiedlichsten aktuellen Debatten auf. Ausgehend von dieser Gegenwartsdiagnose konnte die Gruppe in ihrer ersten Föderphase bereits zeigen, dass sehr ambivalente Bedingungsverhältnisse dazu bestehen, wie Konzepte von Freiwilligkeit in Geschichte und Gegenwart wirksam wurden und werden. Man kann mitunter aber auch darüber sprechen, wie ihre Bedeutung für autoritäre oder postkoloniale Gesellschaft variiert(e), und wie Befunde unserer aktuellen Teilprojekte zeigen, dass Freiwilligkeit weit komplexer ist als sie lediglich als einen Gegenspieler von Zwang wahrzunehmen oder dass ein Konzept unserer aktuellen Debatten nicht unkritisch auf andere Gesellschafts- und Regierungsformen zu übertragen oder dort gar auszuschließen ist.
Die im Zwei-Wochen-Rhythmus stattfindende „Treppenhaus-Lecture“ beinhaltet Vorträge aus den aktuellen Projekten von Mitarbeiter*innen, die im Forschungsbau „Weltbeziehungen“ in Erfurt arbeiten. Die 30-minütigen Events, die jeweils von 12:00 bis 12:30 Uhr im Foyer stattfinden, sind öffentlich und alle Interessierten am Campus sind eingeladen vorbeizuschauen. Die kurzen Vorstellungen bieten den Teilnehmer*innen die Möglichkeit, die Bandbreite an Forschungsthemen kennenzulernen, Fragen zu stellen und mitzudiskutieren. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
